2023  

Als spektakulärstes Astronomieereignis des Jahres beobachtete ich am 12.12.2023 zusammen mit fünf weiteren Amateurastronomen aus Deutschland die Bedeckung des Roten Riesen Beteigeuze durch den Kleinplaneten 319 Leona in Südspanien. Der nur wenige Kilometer breite Finsternispfad verlief über Griechenland, Süd-Italien, das Mittelmeer über Süd-Spanien. Die Verfinsterung eines so hellen Sterns wird innerhalb eines Menschenlebens nicht wieder vorkommen. Ausgangspunkt unserer Expedition war Malaga. Die Auswertung der Daten läuft noch; erste Ergebnisse finden sich hier und ein erstes Video hier.

Die diesjährige International Meteor Conference IMC fand im belgischen Redu statt. Konferenzort war das Euro Space Center. Die Konferenz war wieder sehr interessant und der internationale  Spirit einzigartig.  Ich hielt einen Vortrag über den Lichtblitz auf der dunklen Seite des Mondes, den ich am 13.8. mit bloßem Auge bei meiner Perseiden-Beobachtung hatte sehen können.

Zur Beobachtung der diesjährigen Perseiden fuhr ich zusammen mit Bernd Gährken, wie schon 2021, nach Sölden ins Ötztal, wo wir in zwei Nächten vom fast 3.000 m hohen Tiefenbachgletscher aus beobachteten. In der Nacht vom 12. auf den 13.8. war es klar und ich konnte mein "Head Hunter's Quad" einsetzen, eine Kombination aus vier Sony a7S mit vier Objektiven aus der GM-Serie und vier Atomos Ninja V Rekordern. In der Nacht vom 13. auf den 14.8. blieb es weitgehend bedeckt und wir konnten lediglich visuell beobachten. Die Perseiden- Aktivität war deutlich unterdurchschnittlich, es gab auch keine hellern Meteore. Mein Beobachtungshighlight war ein Lichtblitz auf der dunklen Seite des Mondes, den ich
am 13.8. um 2:50 MESZ mit bloßem Auge beobachten konnte - bei aller Vorsicht der Interpretation. Aber es ist auch nicht ausgeschlossen,dass es sich um einen Mondimpakt handelte.

Mein astronomisches Jahr 2023 begann mit der Beobachtung der Quadrantiden in den frühen Morgenstunden des 4. Januar. Von Bubenorbis bei Schwäbisch Hall aus sah ich zwischen 04:30 und 05:30 MEZ sechs Meteore, alles Quadrantiden. Sehr schön war eine ca. -5 mag helle Feuerkugel um 05:06 Uhr. Allerdings zogen immer wieder Wolkenfelder vorbei, sodass ich auf Foto- oder Videoaufnahmen verzichtete.

PERAMIS ist der Name meines bisher ambitioniertesten Meteorbeobachtungsprojekts überhaupt: Thema ist die Ermittlung kleinräumiger und zeitlicher Variationen im Radianten der Perseiden (PErseiden-RAdianten-MIkro- Strukturen). Hierzu beobachtete ich im August 2022 gemeinsam mit Bernd Gährken und Gunter Stober (Matthias Knülle hatte leider kurzfristig absagen müssen) von zwei Schweizer Observatorien aus: Bernd Gährken und Gunter Stober von Zimmerwald, 15 km südlich von Bern auf 900 m Höhe und ich vom Jungfraujoch auf 3.574 m Höhe, mit jeweils zwei Kameras mit externen Rekordern. An zwei von drei Beobachtungsnächten hatten wir an beiden Stationen zeitgleich Erfolg: Am 12./13.8.2022 und am 13./14.8.2022. Die insgesamt ca. 50 Std. Videomaterial müssen noch ausgewertet werden.

Auf dem AKM-Treffen 2023 in Bad Kissingen hielt ich einen Vortrag über den aktuellen Stand des Projekts PERAMIS. Auf der Bochumer Herbsttagung am 4. November hielt ich einen Vortrag über Meteorhalos.
 

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Stand: 31.12.2023